Otar Iosseliani
Georgischer Regisseur, geboren 1934 in Tiflis (Georgien).
Nach einem Musikstudium (Klavier und Komposition) in Georgien und einem Mathematikstudium in Moskau begann Otar Iosseliani ein Filmstudium, wo er insbesondere die Vorlesungen von Lev Koulechov besuchte. Da sein erster Film (Akwareli, 1958) der sowjetischen Zensur unterlag, übte er verschiedene Berufe aus – von der Metallurgie bis zur Fischerei –, deren Erfahrungen sein Werk bereicherten. Anfang der 1980er Jahre ließ er sich in Frankreich nieder, wo seine Filme mit den renommiertesten Preisen ausgezeichnet wurden, darunter 1984 der Preis der Jury in Venedig für Die Günstlinge des Mondes (Les Favoris de la lune) und 1999 der Prix Louis Delluc für Marabus (Adieu, plancher des vaches!). Sein Werk ist von großer Fantasie geprägt und zeugt von einem freien Geist, der humoristische Verfremdungseffekte einsetzt, um auf absurde Weise die Korruption und die Widersprüche der Welt anzuprangern. Musik war schon immer ein wesentlicher Bestandteil seines Kinos und trägt wesentlich zur Poetik seiner Filme bei.
Die Weinernte (1966) - Es war einmal eine Singdrossel (1970) - Ein Sommer auf dem Dorf (1975) - Euskadi (1983) - Die Günstlinge des Mondes (1984) - Und es ward Licht (1989) - Jagd auf Schmetterlinge (1992) - Seule, Géorgie (1994) - Briganten (1996) - Marabus (1999) - Montag Morgen (2002) - Gärten im Herbst (2006) - Chantrapas (2010) - Winterlied (2015)