Philippe Le Guay
Französischer Regisseur und Drehbuchautor, geboren 1956 in Neuilly-sur-Seine.
Nach einem Literaturstudium tritt Philippe Le Guay Anfang der 1980er Jahre in die IDHEC (heute La Fémis) ein. Anschließend arbeitet er als Drehbuchautor, unter anderem für Nicole Garcia und Brigitte Roüan, und ist Redakteur bei der Zeitschrift Cinématographe. Nach Les deux Fragonard (1989) markiert sein zweiter Spielfilm, L’Année Juliette (1995), den Beginn seiner fruchtbaren Zusammenarbeit mit Fabrice Luchini. Sein Kino pendelt zwischen Gesellschaftsporträt und Komödie, wie Le Coût de la vie (2003) zeigt, der großen Publikumserfolg hatte, oder Nur für Personal! (Les Femmes du 6e étage), für den Carmen Maura 2012 den César als beste Hauptdarstellerin erhielt. Zwei Filme heben sich jedoch von diesem Hang zur Leichtigkeit ab: Trois Huit (2001) ist ein düsteres Drama über ein Machtverhältnis zwischen zwei Arbeitern in einer Fabrik. L’Homme de la cave (2021) erzählt von einem toxischen Mieter, der in den Keller eines Pariser Wohnhauses einzieht. Seine Vorliebe für Literatur zeigt sich sowohl in seinen Einflüssen (Der Menschenfeind inspiriert ihn zu Molière auf dem Fahrrad, Original: Alceste à bicyclette, 2013), als auch in seiner eigenen Schreibpraxis, da er die meisten seiner Drehbücher selbst verfasst.
Les Deux Fragonard (1989) - Rhésus Roméo (1995) - L'Année Juliette (1995) - Trois Huit (2001) - Le Coût de la vie (2003) - Du jour au lendemain (2006) - Nur für Personal! (2011) - V comme Vian (2011) - Molière auf dem Fahrrad (2013) - Floride (2015) - Ein Dorf zieht blank (2018) - L'Homme de la cave (2021) - L'Affaire Annette Zelman (2022)