Mit außergewöhnlichem Geschick begabt, versteht Michel den Taschendiebstahl als Kunstform. Obwohl der junge Mann glaubt, dass ihn seine Kunst über das Gesetz stellt, wird er schlussendlich festgenommen. Was ihn wiederum nicht davon abhält, nochmals zu beginnen immer mehr Gelegenheitsdiebstähle zu begehen. Die Hingabe mit welcher er seine „Kunst“ betreibt, lässt nicht lange auf die Abwendung seiner Umgebung warten. In seine Aktivitäten vertieft, vernachlässigt Michel seine kranke Mutter und hört nicht auf die gut gemeinten Ratschläge seiner Nachbarin Jeanne, deren Gefühle für ihn allmählich verblassen…
Pickpocket ist ein Paradebeispiel für Bressons besonderen Stil. Er setzte meist Laiendarsteller ein und gab ihnen die Anweisung ja keine Schauspieltechniken zu verwenden. Er verlangte eine beinah dokumentarische Distanz. Ein beschränkter und pointierter Einsatz von Musik sollte dem Publikum möglichst viel Freiheit in der Interpretation lassen.