Zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs begibt sich der französische Filmemacher Alain Resnais auf die Spuren der Verbrechen in den nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern. In der Dokumentation Nacht und Nebel zeichnet er anhand von historischen Bilddokumenten und eigenen Aufnahmen vom Gelände des einstigen Lagers Auschwitz-Birkenau das Geschehen chronologisch nach: die Entstehung der Lager, die Deportation der unter dem NS-Regime verfolgten Bevölkerungsgruppen, den Lageralltag, die Überlebensstrategien der Häftlinge und ihre systematische Ermordung. Der Film endet mit einer Warnung an die Zuschauenden vor einer möglichen Wiederholung dieser Ereignisse und appelliert an deren Wachsamkeit.
Resnais wählt für diesen Film eine essayistische Herangehensweise, die nicht auf eine Überwältigung des Publikums durch Schreckensbilder zielt, sondern Raum zur Reflexion lässt. Die Montage verhindert das Eintauchen in eine homogene Filmwelt, indem Nacht und Nebel farbige Sequenzen des verwilderten Lagergeländes mit teils schwer ertragbaren schwarzweißen Archivbildern von verstümmelten, kranken und toten Menschen kombiniert.