Kaspar Hauser lebte bis zu seinem 17. Lebensjahr eingesperrt in einem Keller, ohne Kontakt zur Außenwelt und gefüttert von einer unbekannten Hand. Auf mysteriöse Weise wird Kaspar von derselben Hand befreit und erscheint auf dem Marktplatz von Nürnberg. Kaum in der Lage zu laufen, fast unfähig zu sprechen, wird er brutal in die Welt der Menschen geworfen. Er wird zunächst von einer mitfühlenden Bauernfamilie aufgenommen, die ihn bald in einem Zirkus vorführt, um für seine Pflege zu bezahlen, bevor er die Aufmerksamkeit von Daumer, einem wohlhabenden Philosophen, auf sich zieht. Daumer macht sich voller guten Willens daran, ihn zu einem zivilisierten Wesen zu machen. Aber Kaspar, der eine andere Art hat, mit einer anderen Welt zu kommunizieren, mehr im Einklang mit der Natur, der Sonne, den Bäumen oder den Tieren, wird sich wehren, weil er etwas anderes darstellt, eine andere Art des Menschseins.
Der Film basiert auf der wahren Geschichte von Kaspar Hauser, der tatsächlich Gegenstand vieler Fragen war. In Werner Herzogs Film geht es nicht darum, das Rätsel zu lösen, wer Kaspar ist, sondern darum, wie eine organisierte Gesellschaft auf ein ungewöhnliches Wesen reagieren kann.